Der Beruf Web Designer ist noch relativ jung und entwickelte sich erst in den 90er Jahren. Mit der Kommerzialisierung des Internets wurde es immer wichtiger, Webseiten optisch ansprechend zu gestalten. Die Erstellung von Webseiten mit intuitiven Bedienoberflächen und multimedialen Elementen erfordert Fachwissen und Kreativität. Im Rahmen der Ausbildung zum Web Designer lernt man die technischen Grundlagen und die nötigen Techniken. Web Designer können als Angestellte, Selbstständige oder als Freiberufler arbeiten. Mögliche Unternehmen sind Multimedia- und Internetagenturen sowie Software- und Datenbankanbieter.
Welche Voraussetzungen gibt es?
Den Beruf des Web Designers kann man auf unterschiedliche Weise erlernen. Web Designer kann eigentlich jeder werden. Für den Beruf gibt es keine gleichnamige Ausbildung, dafür aber Weiterbildungen und Selbststudien.
Als Basis für die Ausbildung zum Web Designer eignet sich ein absolviertes Studium im Bereich der visuellen Kommunikation (Kommunikationsdesigner). Auch eine klassische Ausbildung zum Mediengestalter ist hilfreich. Eine ebenfalls solide Basis ist die Ausbildung zum Fachinformatiker. Beide Ausbildungen dauern in der Regel 2 bis 3 Jahre und vermitteln wichtige Grundlagen für den Beruf des Web Designers. Pflicht sind diese Ausbildungen nicht. Eine schulische Vorbildung mit mittlerem Bildungsabschluss, eine Hochschulreife oder Fachhochschulreife reichen aus.
Grundsätzlich sollte man sich als zukünftiger Web Designer für das Internet interessieren und einen Sinn für Gestaltung haben. Spaß an der Computerarbeit muss natürlich ebenfalls vorhanden sein. Man sollte Gestaltungen von anderen Designern richtig interpretieren, aber auch eigene Ideen umsetzen können. Von Vorteil sind Vorkenntnisse in HTML und in diversen Bildbearbeitungsprogrammen.
Ein Studium an einer Hochschule ist möglich, auch wenn es keinen Studiengang mit der Bezeichnung Web Designer gibt. Die Fachrichtungen Grafikdesign/Kommunikationsdesign, Mediendesign und Informatik eignen sich für werdende Web Designer. In der Regel dauert das Studium an einer Hochschule 9 bis 10 Semester.
Notwendige Programme und Programmiersprachen
Im Rahmen der Ausbildung zum Web Designer lernt man viele Programme und Programmiersprachen kennen. Zu den wichtigsten Bildbearbeitungsprogrammen gehören Adobe Photoshop, Adobe Illustrator, Macromedia Flash und Freehand.
Ein Web Designer muss natürlich die Auszeichnungssprache HTML/HTML5 beherrschen. Zu den wichtigen Programmiersprachen zählen CSS, Javascript, PHP und Ruby on Rails. Des Weiteren sind Kenntnisse in Datenbanksystemen und in Content-Management-Systemen, wie Joomla, Drupal und Typo3, von Vorteil.
Wie lange dauert eine Ausbildung zum Web Designer?
Die Ausbildung zum Web Designer kann innerhalb einer Agentur oder auch als Selbststudium absolviert werden. Wer sich für ein Fernstudium entscheidet, der hat die Wahl zwischen verschiedenen Bildungseinrichtungen. Beim Institut für Lernsysteme GmbH und bei der Studiengemeinschaft Darmstadt dauert die Ausbildung zum Web Designer jeweils 18 Monate.
Die typische Berufsausbildung für einen Web Designer ist der Mediengestalter Digital und Print. Die Ausbildung dauert in der Regel drei Jahre. Wer über eine Fachhochschulreife verfügt, der kann die Ausbildungszeit auf zweieinhalb Jahre verkürzen. Mit einem Abitur ist die Ausbildung auf 2 Jahre verkürzbar. Eine Verkürzung der Ausbildungsdauer ist nur möglich, wenn der Betrieb und die zuständige IHK zustimmen. Die Berufsausbildung zum Fachinformatiker dauert ebenfalls zwischen 2 und 3 Jahren.
Arbeiten als Web Designer
Menschen mit einer abgeschlossenen Ausbildung zum Mediengestalter oder Fachinformatiker können sich über einen Aufbaulehrgang oder eine Weiterbildung zum Web Designer spezialisieren. Verfügt man bereits über die nötigen Grundlagen, dann kann man auch ein Praktikum in einer Agentur oder bei einem Web Designer machen. Langes Arbeiten am Computer sollte kein Problem darstellen. Man muss komplexe Zusammenhänge zwischen Design und Code verstehen und auch Kritik annehmen können. Ein Web Designer muss stets den idealen Mittelweg zwischen den Wünschen seiner Kunden und den Ansprüchen der Webseiten-Besucher finden.
Das Einstiegsgehalt liegt im Durchschnitt bei 20.000 Euro und variiert von Bundesland zu Bundesland. Ein erfahrener Web Designer mit mindestens 2 bis 3 Jahren Berufserfahrung verdient im Durchschnitt rund 40.000 Euro.
Der Tagesablauf von einem Web Designer hängt von vielen individuellen Faktoren ab. Betreut man eine Webseite von Anfang an, dann erfolgt als Erstes das Kundenbriefing. Auf Basis der Kundenwünsche wird eine grobe Stilrichtung für die Webseite erstellt. Das Web-Design-Grundgerüst (Wireframes) enthält neben dem Design auch die hierarchische Navigationsstruktur der Webseite.
Der Web Designer schreibt den Programmcode in HTML und passt die Optik der Bilder und Grafiken an das Corporate Design des Kunden an. Bilder und andere grafischen Elemente werden dann in über HTML-Code in die Webseite eingebunden. Der Web Designer präsentiert seine Arbeit dem Kunden. Im besten Fall wird das Design direkt abgenommen.